Berlin soll bis 2045 klimaneutral sein — ein Kraftakt für alle Behörden, Institutionen und die restliche Stadtgesellschaft. Berlin hat das Potential, mindestens 25 Prozent des Stroms aus Solarenergie zu decken. Das ist ein wichtiger Beitrag zu Berlins Klimaneutralität. Klar ist: öffentliche Einrichtungen haben hier eine besondere Vorbildfunktion. Nicht nur in der konkreten Umsetzung, sondern vor allem auch im Werben für dieses Ziel und die zahlreichen Möglichkeiten, die sich bieten.
Erzählen Sie also, was Sie machen!
Wie kommt die Solaranlage auf das öffentliche Gebäude?
Das Berliner Klimaschutz- und Energiewendegesetz (Link) gibt tatsächlich eine Solarpflicht für öffentliche Gebäude vor: Neubauten müssen immer auch mit einer Solaranlage belegt werden — Bestandsgebäude haben für dieses nachträgliche Update bis Ende 2024 Zeit. Es gibt nach verpflichtender Prüfung wenige Möglichkeiten, diese Pflicht durch andere Technologien zu "kompensieren" oder von ihr befreit zu werden — selbstverständlich kann auch hier der Denkmalschutz ein gewisse Herausforderung sein und sollte daher frühzeitig bedacht und geprüft werden.
Grundsätzlich natürlich das Facility Management der Liegenschaft, das in unterschiedlicher Hand liegen kann — im Regelfall ist dies Ihr Bezirk oder möglicherweise die BIM, die rund 5.000 Landesimmobilien verwaltet. Natürlich gibt es hier oft schon konkrete Umsetzungsplanungen quer durch den Gesamtbestand — allerdings kann es nicht schaden, den Kontakt herzustellen, wenn Sie als öffentliche Einrichtung von sich aus aktiv werden wollen. Das erhöht nicht nur den Druck, sondern vernetzt Sie auch im Sinne eines Bündnisses, das gemeinsam vielleicht schneller und/oder besser zum Ziel kommt.
Gute Ansprechpartner:innen können aber auch die bezirklichen Energie- oder Klima(schutz)beauftragten sein, wobei deren Rolle und Funktion (und auch: deren Bezeichnung) je nach Bezirk unterschiedlich ist. Informationen für Möglichkeiten, Optionen und ggf. auch konkrete Planungen bzgl. einer bezirklichen Umsetzung von Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden im Land Berlin erhalten Sie hier allerdings oft aus erster Hand.
Sollten Sie nicht für das Facility Management Ihrer Liegenschaft zuständig sein, so sollte Ihr erster Kontakt natürlich eine interne Anfrage an die bei Ihnen zuständige Stelle sein; auch, um sich selbst als interessierte Ansprechperson anzubieten, die ggf. dabei unterstützen kann, das Thema voranzubringen oder auch kommunikativ zu begleiten.
Die Bezirke kooperieren in den meisten Fällen für die konkrete Umsetzung mit Energiedienstleistern wie beispielsweise den Berliner Stadtwerken. Diese errichten die Solaranlagen, betreiben sie anschließend und beliefern damit die Einrichtungen unkompliziert mit Solarstrom. Es gibt aber in einigen Bezirken auch Konzepte, um Solaranlagen selbstständig zu betreiben.
Natürlich können Sie das Thema in Ihrer Einrichtung auf die Tagesordnung setzen, sofern die Liegenschaft, in der Sie tätig sind, die geltende Solarpflicht noch nicht erfüllt. Das kann helfen, Prozesse zu beschleunigen. Allerdings gibt es auch noch andere Möglichkeiten, Solarenergie "zum Thema zu machen":
- Als öffentliche Einrichtung haben Sie eine Vorbildfunktion: sofern beispielsweise schon eine Solaranlage existiert oder zeitnah gebaut werden soll: überlegen Sie, wie Sie diese nach außen kommunizieren können — sei es als sichtbare Intervention für Publikumsverkehr oder gemeinsam mit der für Ihre Öffentlichkeitsarbeit zuständigen Stelle. Inspirationen liefern die Infoboxen weiter oben.
- Wenn Sie in einer Bildungseinrichtung arbeiten, dann bitte hier entlang. Wir zeigen Ihnen, warum Solarenergie in Ihren Unterricht gehört und wie Sie die eigene Solaranlage selbst zu einem Bildungsinhalt machen können!
Das machen andere schon
Auf dem Dach der Feuerwache Charlottenburg thronen 850m² Solarzellen.
Jährlich ganze 300.000 kWh Solarstrom für die Polizeiwache Gallwitzallee.
Das Finanzamt Zehlendorf spart jährlich 46 Tonnen co2 ein — dank Solarenergie.
55 Kilowatt peak für die Leopold-Ullstein-Schule in Charlottenburg.