Die Mini-Solaranlage liefert Ökostrom vom Balkon Solarenergie in der Mietwohnung

Die Mini-Solaranlage liefert Ökostrom vom Balkon

Solarenergie in der Mietwohnung

Die Energiewende in die eigene Hand nehmen

Der Trend hat viele Namen: Stecker-PV, Balkon-PV, Plug-in-Photovoltaik, Guerilla-PV, Mikro-Solarmodul, Mini-Solaranlage, Balkonkraftwerk, etc. Dabei handelt es sich um anschlussfertige Solarpanels, die direkt in der Wohnung angeschlossen werden können. Steckersolargerät ist der Fachbegriff.

Blick von unten auf ein halbtransparentes Stecker-PV-Modul an der Eisenbrüstung eines Balkons.

Die Plug-In-Module können beispielsweise außen am Balkon befestigt werden und produzieren Strom für die eigenen Steckdosen.

Steckersolargeräte können am Balkon oder an anderen geeigneten Flächen befestigt werden und produzieren Strom für den eigenen Haushalt. Die Geräte können auch frei aufgestellt werden, zum Beispiel auf Terrassen oder im Garten. Da Strom (vereinfacht gesagt) immer den kürzesten Weg wählt, verbrauchen die Geräte in Ihrer Wohnung erst den Strom aus dem Steckersolargerät, bevor Strom aus dem Netz „nachfließt“.

Ist mein Balkon geeignet?

Schon vor dem Kauf sollten Sie prüfen, ob Sie das Gerät sinnvoll aufstellen oder befestigen können. Folgende Hinweise können dabei helfen:

  • Ausrichtung: Den höchsten Ertrag kann ein Steckersolargerät liefern, wenn der Balkon nach Süden ausgerichtet ist. Aber auch ost- oder westausgerichtete Balkone eignen sich. Sie erhöhen den Ertrag signifikant, wenn das Modul nicht senkrecht aufgehängt ist, sondern in einem schrägen Winkel (ca. 30 Grad) zur Sonne hin.
  • Verschattung: Verschattungen verringern den Ertrag. Berücksichtigen Sie auch, dass die Sonnen im Winter tiefer steht und deshalb Schatten länger sind.
  • Befestigung: Wichtig ist insbesondere, dass die Module sicher befestigt werden, um niemanden zu gefährden und Schäden zu vermeiden.
  • Denkmalschutz: Ebenfalls wichtig ist die Prüfung, ob es Einschränkungen und Beachtenswertes zur Anbringung bezüglich des Denkmalschutzes gibt. Der Leitfaden „Denkmale und Solaranlagen“ (PDF, 7,5 MB. Seite 74) kann hier einen ersten Überblick vermitteln.

Muss meine Vermieterin oder mein Vermieter zustimmen?

Häufig ist im Mietvertrag festgelegt, dass Balkone nur verändert werden dürfen, wenn die Vermieterin oder der Vermieter zugestimmt hat. Prüfen Sie Ihren Mietvertrag dahingehend. Um Probleme zu vermeiden, sollten Sie in jedem Fall Ihre Vermieterin oder Ihren Vermieter um Zustimmung bitten.

Wenn Sie eine Förderung in Anspruch nehmen möchten, ist die Zustimmung unbedingt notwendig.

Sie können dieses Musterschreiben (Word-Datei, Download) an Vermieter:innen entsprechend Ihrer Bedingungen anpassen.

Wie viel Strom kann mit dem Steckersolargerät erzeugt werden und wie viel spare ich?

Die Module erzeugen meist ausreichend Strom, um Ihre Stromrechnung spürbar zu senken, aber es kann nicht der gesamte Strombedarf der Wohnung gedeckt werden. Vor allem Geräte, die durchgehend laufen, wie zum Beispiel der Kühlschrank, können teilweise mit dem Strom aus dem Steckersolargerät versorgt werden. Mit dem Stecker-Solar-Simulator der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin können Sie berechnen lassen, wie viel Strom in etwa erzeugt wird und ab wann sich der Kauf des Gerätes durch die Einsparungen lohnen kann.

Gibt es eine Förderung?


Das Land Berlin fördert seit dem 10. Februar 2023 den Kauf eines Steckersolargerätes. Antragsberechtigt sind Mieter:innen, die einen Erstwohnsitz in Berlin haben.

Pro neuem Steckersolargerät können Sie eine Förderung in Höhe von 500 Euro erhalten, wenn das Gerät nicht weniger kostet. Sind die Kosten geringer als 500 Euro, bekommen Sie die gesamten Kosten erstattet. Pro Wohnung wird ein Steckersolargerät gefördert.

Die Förderung ist Teil des Programms SolarPLUS und kann bei der IBB Business Team GmbH beantragt werden, die das Programm umsetzt. Die weiteren Bedingungen erfahren Sie auf der Internetseite der IBB Business Team GmbH.

Wie ist die Rechtslage und wie funktioniert die Anmeldung?

Seit 2019 können Verbraucher in Deutschland Steckersolargeräte zur privaten Stromerzeugung bis zu einer Gesamtleistung von 600 Watt selbst beim Netzbetreiber anmelden. Grundlage ist die Anwendungsregel VDE-AR-N 4105. In Berlin ist die zuständige Verteilnetzbetreiberin das Unternehmen Stromnetz Berlin.

Dort können Sie das Steckersolargerät einfach online anmelden.

Nach Aussage von Stromnetz Berlin (vgl. hier) können Steckersolargeräte mit einer Gesamtleistung von bis zu 600 Watt eine Woche nachdem sie angemeldet wurden in Betrieb genommen werden. Stromnetz Berlin wechselt unverzüglich Ihren Zähler aus, ohne dass für Sie Kosten für den Zählerwechsel entstehen.

Außerdem müssen Sie das Steckersolargerät im Marktstammdatenregister eintragen.

Hauswand links, zwischen den Fenstern einzelne Solarmodule, im Hintergrund Berliner Häuser

Stecker-PV lässt sich auch harmonisch am Haus platzieren und leistet so dezent einen Beitrag zur eigenen Ökostrom-Produktion.

Wie finde ich ein passendes Modul?

Sie können Steckersolargeräte problemlos im Internet, in Baumärkten oder auch im Elektrofachhandel kaufen. Achten Sie beim Kauf des Geräts jedoch darauf, dass dieses den Bedingungen der  Anwendungsregel VDE-AR-N 4105 entspricht und bestenfalls einen Konformitätsnachweis hierfür besitzt. Sollten Sie eine Förderung beantragen wollen, ist dies Voraussetzung. Achten Sie außerdem darauf, nur anschlussfertige Geräte zu erwerben. Stellen Sie zusätzlich sicher, dass die Anlage eine CE-Zertifizierung aufweist.

Prüfen Sie auch, ob das Steckersolargerät für die Montageart geeignet ist, die sie planen.

Die Produktübersicht der DGS bietet einen Überblick.

Exkurs: Sicherheit von Steckersolargeräten

Was kostet Stecker-PV?

Geräte mit einem Modul erhalten Sie schon für um die 350 Euro. Doch aufgepasst: Die „günstigste“ Anlage ist nicht unbedingt die mit dem niedrigsten Preis! Worauf es ankommt, ist der Preis je produzierter und selbst verbrauchter Kilowattstunde (kWh) Strom, also die sogenannten Gestehungskosten. Diese werden neben den Anschaffungskosten von vielen Faktoren beeinflusst, beispielsweise:

  • die Lebensdauer: Sie lässt sich nur schätzen. Je länger das Gerät arbeitet, umso günstiger wird jede damit erzeugte Kilowattstunde.
  • der konkrete Ertrag: Der hängt vom Standort und der Montage der Anlage ab. Nutzen Sie den Stecker-Solar-Simulator der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, um den möglichen Ertrag abzuschätzen.
  • der Ausrichtung und der Verschattung: Meist erreichen Steckersolargeräte aufgrund von Verschattungen und der Ausrichtung der Balkone nicht „optimale“ Erträge. Je besser die Bedingungen sind, desto günstiger sind die Stromgestehungskosten.
  • dem tatsächlichen Verbrauch in Ihrer Wohnung: Die Anlage wird vor allem mittags mehr Strom produzieren, als Sie selbst mit Kühlschrank und Waschmaschine verbrauchen können, so dass der überschüssige Strom (ohne Vergütung) ins Netz fließt. Nutzen Sie flexible einsetzbare Geräte wie Spülmaschinen und Waschmaschinen möglichst in den Zeiten, in denen die Sonneneinstrahlung hoch ist.

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Das Energie-Lexikon bietet einen breiten Überblick zu den wichtigsten Begriffen und Fragestellungen rund um das Thema Solarenergie. Es wird ständig erweitert.

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