Aller Anfang ist schwer? Nicht mit der richtigen Vorbereitung!
Herzlichen Glückwunsch! Sie haben sich zur ganz persönlichen Beteiligung an der Energiewende entschieden und werden bald ein entsprechendes Statussymbol präsentieren können. Da Ihre neue Solaranlage so individuell sein wird wie das Dach, auf das sie gebaut wird, sind ein paar Dinge zu beachten. Damit von jetzt an alles problemlos läuft, haben wir Ihnen die wichtigsten Planungsschritte hier zusammengestellt.

Bild: undrey via iStockPhoto
Machen Sie eine grobe Vorabplanung
Nachdem Sie sich auf diesem Webportal in das Thema eingelesen haben, kann es losgehen. Sie verfügen nun über ausreichend Wissen, um selbst eine grobe Überschlagsplanung für die Anlage durchzuführen. Unklare Begriffe können Sie außerdem in unserem umfassenden Energielexikon nachschlagen.
Eine professionelle Beratung unterstützt von Anfang an beim Projekt – oftmals kostenfrei
Die Lage bzw. der Standort Ihrer Anlage
Zuerst muss der Standort ausgewählt werden. Optimal sind Giebeldächer mit Süd-Ausrichtung, aber auch eine Ost-West-Ausrichtung kann sinnvoll sein, beispielsweise wenn Sie einen hohen Eigenverbrauch anstreben, aber keinen Speicher planen: Eine Ost-West-Anlage produziert vor allem morgens und abends Energie, also wenn Sie zu Hause sind und diese auch nutzen können. Wichtig ist vor allem auch, dass der Standort möglichst frei von Verschattungen ist – und zwar über den gesamten Tagesverlauf hinweg.
Ein komfortabler Ausgangspunkt für die erste Einschätzung ist der Berliner Energieatlas, der für die gesamte Stadt die Solarpotenziale der Dächer aufzeigt.

Bild: Heiko Schwarzburger
Es muss nicht gleich das ganze Dach sein. Die Anlage kann auch auf das Verbrauchsprofil des Hauses und der Menschen darin angepasst sein.
Die Fläche Ihrer Anlage und ihre zu erwartende Leistung
Anfangs ist vor allem wichtig, welche Fläche für die Anlage zur Verfügung steht. Eventuell haben Sie bereits ein Aufmaß Ihres Daches zur Hand oder können selbst nachmessen oder Fachleute damit beauftragen. Bedenken Sie, dass es beispielsweise Vorgaben zu Randabständen gibt.
Eine ungefähre Abschätzung wird Ihnen aber auf jeden Fall selbst gelingen. Dabei helfen Ihnen zahlreiche Online-Tools, beispielsweise der SolardachCheck der gemeinnützigen CO2online gGmbH. Gute Tools berücksichtigen auch Ihre tatsächlichen Verbräuche – eventuell sogar mit dem zukünftigen Elektroauto.
Faustformel: Anlagengröße und Leistung selbst überschlagen
Die Art der Anlage – mehrere Modultypen durchrechnen und vergleichen
Zu diesem Zeitpunkt Ihrer Planung sollten Sie ein wenig mehr Zeit investieren und mit den verfügbaren Tools unterschiedliche Szenarien durchrechnen.Schauen Sie beispielsweise, wie sich ein Speicher auf Ihre Eigenverbrauchsquote auswirken kann.
Ein Vergleich der unterschiedlichen Module lohnt sich.
Außerdem ist die günstigste PV-Technik nicht unbedingt die optimale für Ihre Zwecke, also schauen Sie noch einmal auf die Unterschiede zwischen Dünnschicht- und kristallinen Modulen und gleichen Sie diese mit den örtlichen Gegebenheiten ab. Je nach Dachneigung und Fläche empfehlen sich hier nämlich durchaus unterschiedliche Module.
Nun sollten Sie optimal vorbereitet sein, um das Gespräch mit entsprechenden Fachleuten zu suchen.
Holen Sie auch noch einmal Erkundigungen ein, ob nicht vielleicht sogar eine Solarthermie-Anlage oder gar eine Hybrid-Anlage (PVT, also Photovoltaik mit kombinierter Solarthermie) in Frage kommen könnte. Je nachdem, wie Ihre individuellen Möglichkeiten und Verbrauchsmuster sind, kann sich dies nämlich besonders lohnen.
Fachplaner oder Solarteurbetrieb finden
Wenn Sie eine erste grobe Idee davon haben, wo Ihre Anlage in welcher Form realisiert werden kann, beginnt die Feinplanung. Dafür sollten Sie sich auf jeden Fall Fachleute zur Hilfe nehmen. Das kann ein externes Planungsbüro sein, das Ihnen für etwa 200 bis 400 Euro die Anlage plant. Ein Handwerks- oder Solarteurbetrieb, das Ihnen die Anlage baut, kann eine solche Leistung ebenfalls übernehmen, oft im Rahmen eines Pauschalpakets für die gesamte Anlage.
Jetzt kann es eigentlich losgehen mit der eigenen Produktion von klimafreundlicher Energie. Damit es optimal läuft, finden Sie hier noch ein paar der häufigsten Fehler bei der Planung einer Solaranlage.
Planung der PV-Anlage: häufige Fehler
- Falsche Planungsgrundlage: Wenn Sie Baupläne nutzen, sollten diese aktuell sein. Gerade im Bestand und bei älteren Gebäuden weichen die Baupläne oft vom Ist-Zustand ab. Das Aufmaß sollte plausibel sein.
- Eventuell brauchen Sie statische Nachweise. Die mit der Solaranlage beauftragten Unternehmen können sicher eine kurze Einschätzung abgeben, ob weitere Expertise notwendig ist.
- Achten Sie darauf, dass rechtliche Vorgaben eingehalten werden. So gibt es beispielsweise Mindestabstände der Anlage zur Dachkante und Traufe, aber auch Vorschriften zu Windlasten oder zum Brandschutz.
- Ein häufiger Fehler ist die falsche Dimensionierung von Wechselrichtern. Das führt im schlimmsten Falle zu unnötigen Mehrkosten und/oder Leistungsverlusten. Lieber einmal mehr nachfragen!
- Nicht selten werden Ertragseinbußen durch Verschattungen oder Verschmutzungen nicht in den Berechnungen und Simulationen berücksichtigt, sodass der Ertrag der Anlage hinter der Prognose zurückbleibt.