So finanzieren Sie Ihre Solaranlage
Natürlich kostet eine PV-Anlage in der Anschaffung erst einmal Geld. Vergleichsweise günstig ist dann der Betrieb: ca. 2 Prozent der Anschaffungskosten jährlich kommen dazu. Durch die sinkende Abhängigkeit vom Energieversorger bringt die Anlage aber mittel- und langfristig mehr Geld ein, als sie kostet. Eine selbst erzeugte und verbrauchte Kilowattstunde Strom kostet Sie viel weniger, als Sie beim Stromversorger dafür zahlen.
Und auch die staatliche Vergütung für die Einspeisung ins Netz gibt es immer noch. Hier bekommen Sie über die Netzbetreiber 20 Jahre lang garantierte Zahlungen für jede Kilowattstunde Strom, die Ihre PV-Anlage für das Stromnetz zur Verfügung stellt – beispielsweise, weil die Anlage zur Mittagszeit mehr Strom produziert, als Sie selbst im gleichen Moment verbrauchen. Die aktuellen Sätze finden sich auf der Infoseite der Bundesnetzagentur .

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Lässt sich mittlerweile problemlos finanzieren: die eigene Solaranlage.
Eine gut geplante und umgesetzte Solaranlage finanziert sich also streng genommen nicht bloß selbst, sondern ist eine gut kalkulierbare Investition in die Zukunft – beispielsweise als Geldanlage oder zusätzliche Absicherung der Rente.
Überschlägiges Rechenbeispiel*: passives Einkommen durch Eigenverbrauch, gestützt durch die Einspeisevergütung (teileinspeisende Anlage nach EEG 2023)
Wer nicht die notwendigen Mittel für die Anschaffung einer Anlage hat, findet im Folgenden ein paar Ideen, wie es trotzdem klappen kann.
Staatliche Solar-Förderungen in Anspruch nehmen
Der Staat greift bei der Finanzierung einer PV-Anlage unter die Arme, beispielsweise über vergünstigte Kredite und Förderprogramme, sodass Sie Ihren Kredit für die Anlage schneller zurückzahlen können. All das senkt ganz konkret Ihre Kosten.
Tipp: auch andere Institutionen können helfen – teilweise erhalten Sie vergünstigte „Solar-Kredite“ sogar bei Ihrer Hausbank. Fragen Sie nach!
Die wichtigsten Solarförderungen 2022
- Zinsgünstiger Investitions-Kredit: KfW-Programm "Erneuerbare Energien 270"
- BAFA-Programme "Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)", z.B. Solarthermie
- BAFA-Förderung für Elektromobilität (Umweltbonus)
- Förderprogramm SolarPLUS für PV-Anlagen und Speicher
Wie überall empfiehlt sich auch bei einem Fördervertrag: Lesen Sie ihn vorab sehr genau durch, fragen Sie notfalls bei einer unabhängigen Beratung nach und gleichen Sie die Bedingungen mit der angedachten Anlage ab.

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Andere zahlen Ihre Solaranlage. Eine Alternative zur eigenen Investition.
Solaranlage ohne eigene Investition: ein neues Geschäftsmodell auf privaten Dächern
Einige Energie-Start-ups rollen aktuell den Markt auf und bieten speziell für Ein- und Zweifamilienhäuser interessante Produkte, die eine Solaranlage „ohne eigene Investition“ versprechen. Hierzu finanziert das Unternehmen beispielsweise eine PV-Anlage auf Ihrem Dach und übernimmt Betriebskosten, Formalitäten, die Wartung und notwendige Reparaturen.
Der produzierte Strom wird an Sie geliefert. Dafür zahlen Sie einen Preis, der maximal Ihren bislang gezahlten Stromkosten entspricht. Nach einem fest vereinbarten Zeitraum (in der Regel 20 Jahre) geht die abbezahlte Solaranlage dann gegen Zahlung eines symbolischen Preises (meist 1 Euro) komplett in Ihr Eigentum über und das Unternehmen zieht sich zurück.
Sinkende Preise – lohnt sich das Warten?
Eher nicht. In den letzten Jahren sind die Preise für Solaranlagen zwar stark gesunken. Das liegt an technischen Weiterentwicklungen und an der Verlagerung der Produktion in Niedriglohnländer. Dieser Trend wird sich vermutlich noch fortsetzen. Allerdings sinkt gleichzeitig auch die Einspeisevergütung: Je später die Anlage in Betrieb genommen wird, desto weniger Geld verdienen Sie auch an jeder eingespeisten kWh.
Hinzu kommen die steigenden Installationskosten für die Anlage. Außerdem ist kaum zu prognostizieren, wie sich die allgemeinen Energiekosten beim Versorger entwickeln und wie stark sie steigen werden. Je eher die eigene Anlage also steht, desto früher sparen Sie Geld, desto höher ist die dauerhafte Vergütung und desto früher hat sich die Investition für Sie amortisiert.