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Verwandte Begriffe:Dachfläche; Dachneigung
Wer sich mit Solarstrom versorgen möchte, wird dafür vorzugsweise Dächer oder Fassaden nutzen. Denn hohe Dächer sind meist unverschattet und bieten ausreichend große Flächen. Auf dem Dach stören die Solargeneratoren meist nicht und können unbeschadet über viele Jahre ihren Dienst verrichten. Auch Überdachungen von Terrassen, Garagen oder Carports eignen sich sehr gut für Photovoltaikanlagen.
Dabei spielt es kaum eine Rolle, wohin das Dach ausgerichtet ist. Süddächer haben die höchste Sonneneinstrahlung, aber Dächer nach Osten und Westen lassen sich sehr gut kombinieren. Gemeinsam liefern sie während eines Sonnentages unter Umständen mehr Strom als ein Süddach. Sogar Norddächer lassen sich mit Solarmodulen nutzen, wobei der Energieertrag in dieser Richtung am niedrigsten ist.
Auch Fassaden – sofern unverschattet – lassen sich gut nutzen. Allerdings wird die Peakleistung der vertikal installierten Solarmodule regelmäßig nur zu etwa 70 % ausgenutzt, weil sie in der Regel nicht optimal zur Sonne stehen.
Schrägdächer sind am leichtesten zu belegen, da keine Aufständerung der Module zur Sonne hin notwendig ist. Bei Flachdächern hingegen müssen die Solarmodule zwischen 10 und 35 Grad aufgestellt werden, damit sie gut zum Sonnenlauf stehen.
Das Montagesystem für die Solarmodule richtet sich dabei nach der Unterkonstruktion des Daches und der Eindeckungsart.
Neben Aufdach-Systemen können Solarmodule auch als wasserführende Schicht des Daches installiert werden. Dies erfolgt mithilfe sogenannter Indach-Montagesysteme. Dann ersetzen sie die klassische Eindeckung (Dachhaut) und werden Teil der Gebäudehülle. Es gibt mittlerweile sogar solare Dachziegel und Dachschindeln, die optisch wie konventionelle Dachziegel oder Schindeln anmuten, aber mit Solarzellen bestückt sind. Dies ist vor allem für den Denkmalschutz interessant.
Wichtig ist, dass die Dächer ausreichend Tragreserven aufweisen müssen, um die Lasten aus der Photovoltaikanlage (Gewicht der Solarmodule, der Montagegestelle, zusätzliche Windlasten) aufnehmen zu können.
Brandschutz, Blitzschutz und ausreichend Entwässerung des Daches bei Starkregen sind weitere Kriterien, die zu beachten sind.