Portrait

Steffen Gresitza


Dachdeckermeister & Fachleiter für Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik, Vorstand der GresiDach-Service AG

Was hat Sie dazu bewegt, Solartechnik anzubieten?

Nach den Anstrengungen vor einigen Jahren durch den damaligen Zusammenbruch des Solarmarkts sorgen der Masterplan Solarcity und das resultierende Solargesetz Berlin, mit seiner Zielsetzung die Berliner Dachflächen mit PV-Anlagen zu kleinen Kraftwerken zu ertüchtigen, bei uns für neue Energie das Thema Solarenergie wieder motiviert anzugehen und zu entwickeln. Das Dach ist die Krone des Hauses. Dieser sensible Bereich, der 24 Stunden und 365 Tage im Jahr ungeschützt den Launen der Natur trotzen soll, muss das Gebäude dauerhaft optimal vor allen Wetterlagen schützen. Dabei sollte respektvoll, ressourcenschonend und qualitätsbewusst mit der Immobilie und somit mit den Bestandsdachflächen und den zukünftigen neuen Aufgaben des Daches durch seine Umwidmung zu Nutzflächen umgegangen werden. Wir als Dachdienstleister sind im Handwerk der Sonne am nächsten und besitzen die Schlüsselqualifikation die umfassenden Ideen des Masterplans Solarcity, mit seinen dann zukünftig zahlreichen Solartechnik-Nutzdächern, durch Dachverstand und dem nötigen Bewusstsein für Qualität optimal umzusetzen. Die schnell wachsende Nachfrage für Elektromobilität, die wir als ergänzenden Baustein bereits im Unternehmen impliziert haben, ist ein weiterer Motor um den rasant wachsenden Strombedarf mit PV-Anlagen zu befriedigen. Unsere Zukunft heißt daher Solartechnik mit Dachverstand!


Welche Herausforderungen mussten Sie überwinden, als Sie anfingen, sich mit Solartechnik in Ihrem Betrieb zu beschäftigen?

Eine besondere Herausforderung war und ist es immer noch den gigantischen und wachsenden Solarmarkt optimal für sich zu selektieren, um die richtigen Partner:innen und Kooperationen für seine Unternehmensentwicklung zu finden und zu binden. Die größte Schwierigkeit könnte angesichts der aktuellen Materialengpässe in Beschaffungsengpässen der PV-Produkte liegen, bedingt durch den stark wachsenden Bedarf nach dieser Technik aufgrund der in Kraft getretenen gesetzlichen Verpflichtung für Solaranlagen auf Dachflächen bei Neubauten und bei der Sanierung von Bestandsgebäuden. Dies könnte eine große zukünftige Herausforderung und sogar eine berufliche Bedrohung für uns darstellen. Die erlangte Kenntnis des teilweise mangelnden Dachbewusstseins der Solarbranche war für uns keine besondere Herausforderung, sondern spielt uns bestärkt in die Karten, um die Branche in ein neues Zeitalter für Solartechnik mit Dachverstand zu führen.

Für uns stellen die logistischen Herausforderungen zur Sicherung gegen Absturz sowie die sonstige Baustelleneinrichtung, durch unsere bereits vorhandene Höhentransporttechnik mit Kranfahrzeugen, Aufzügen, Gerüsttechnik und sonstigem Equipment und aufgrund unserer Erfahrung im Umgang mit diesen, kein Problem dar. Hingegen ist das Finden und Qualifizieren von Mitarbeiter:innen eine etwas größere Aufgabe, die – wie im allgemeinen Handwerk – aktuell eine Herausforderung ist. Sie ist jedoch für uns lösbar. Die Gründe dafür sehen wir in unserer familiären Unternehmensstruktur bei respektvollem und freundlichem Umgang und mit umfassenden Qualifizierungs- und Entwicklungschancen.


Wie stehen Ihre Mitarbeiter:innen zur Solartechnik? Und spielt die „Energiewende“ bei der Suche nach neuen Auszubildenden eine Rolle?

Wie zuvor erwähnt, pflegen wir einen langjährigen familiären Umgang im Unternehmen, bei dem ständig ein reger Austausch untereinander stattfindet und die Mitarbeiter:innen sehr aufgeschlossen, neugierig und qualifiziert sind. Dadurch erreichen wir eine hohe Zufriedenheit bei einer gesunden Mischung und Akzeptanz der Generationen im Unternehmen. Für uns sehe ich in Verbindung mit dem vorhandenen und wachsenden Umweltbewusstsein besonders bei der Jugend eine große Chance Interesse zu wecken. Unterstützt wird dies durch die Ergänzung des bereits umfangreichen Tätigkeitsfeldes unseres Unternehmens mit Solartechnik als eine gesamtheitliche Lösung rund ums Dach. Da wir die Solartechnik mit dem Dach zu einer Einheit verbinden, sehen wir die wachsende Komplexität durch die Sektorenkoppelung als eine wichtige Aufgabe und als interessanten Entwicklungsprozess auf dem Weg in eine nachhaltigere Zukunft, die durch unsere Mitarbeiter:innen gelebt und weiterentwickelt wird. Eine Erleichterung hierbei ist die Digitalisierung und unterstützende Software, welche wir seit Jahren im Unternehmen bedienen. Jedoch stößt dies bei den Kolleg:innen noch nicht in vollumfänglichen Umfang auf eine ungeteilte Zustimmung. Wir sind hier jedoch auf einem guten Weg.


Wie sieht aus Ihrer Sicht die Zukunft Ihres Betriebes und des Solarhandwerks mit Hinblick auf die Solarwende in Berlin aus?

Das Solargesetz Berlin schreibt das bereits spannende Drehbuch des solaren Dachhandwerks noch einmal neu und formt somit den zukünftigen Fahrplan unseres hochwertigen Dachdeckerhandwerks. Wenn wir davon ausgehen, dass ab dem 01.01.2023 auf jedem Dach eines nicht-öffentlichen Gebäudes mit einer Nutzfläche von mehr als 50 m², egal ob beim Neubau oder bei wesentlichen Umbauten im Bestand, eine Photovoltaikanlage installiert und betrieben werden soll, wird jede unserer energetischen Dachsanierungen eine PV-Anlage erhalten. Wir freuen uns, als zukunftssicheres modernes Dachbauunternehmen und für das Dachdeckerhandwerk selbst, einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz beitragen zu können, um ein neues Zeitalter zu kreieren. Und aufgrund des am 01.11.2020 in Kraft gesetzten Gebäudeenergiegesetzes ist eine verstärkte gewerkeübergreifende Komplexität der Projekte gegeben, was für uns eine umfassende und ganzheitliche Planung sowie Ausführung notwendig macht. Dies macht es uns möglich weitere Kooperationen zu schließen, um unseren Kund:innen eine der Komplexität gerecht werdende funktionale Gesamtlösung vorzuschlagen. Dies eröffnet uns weitere Chancen, um ergänzende Stellenprofile im Unternehmen zu öffnen und junge Leute zu begeistern.


Was würden Sie Ihren Kolleg:innen aus dem Handwerk mit auf den Weg geben wollen?

Stellen Sie sich der interessanten Aufgabe, sehen Sie es als eine Chance für ein neues Unternehmenszeitalter und als Verantwortung gegenüber unserer Umwelt und unseren Kindern.

 

Dieses Portrait wurde für die Broschüre „Solarwende für das Handwerk“ erstellt.

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