Solaranlagen auf Bahnschwellen und Lärmschutzwänden: DB erforscht Potenziale

Die Deutsche Bahn will bis spätestens 2038 ihren gesamten Bahnverkehr auf 100 Prozent Ökostrom umstellen. Dafür bezieht das Unternehmen bereits jetzt regenerativen Strom aus unterschiedlichen Quellen, unter anderem aus Solarparks wie dem in Plau am See in Mecklenburg-Vorpommern. Nun will die Bahn aber einen Schritt weitergehen und testet gemeinsam mit dem britischen Unternehmen Bankset Energy, ob sich auch die Schieneninfrastruktur für Nutzung von Solarenergie eignet. Mit der gleichen Idee befasst sich das Deutsche Zentrum für Schienenverkehrsforschung (DZSF) in Zusammenarbeit mit dem TÜV Rheinland.

  • Sicht auf ein Gleisstück mit Solarpanelen auf dem Gleisbett. Bild: Bankset Energy
  • Computer-animiertes Bild eines ICE 4 auf einem Gleisstück, auf welchem Solarpanele montiert sind. Bild: Bankset Energy
  • Sicht auf ein Gleisstück mit Solarpanelen auf dem Gleisbett. Bild: Bankset Energy

38.400 km lang ist das Schienennetz der Eisenbahnen in Deutschland. Ob es sich für den Einsatz von Solarmodulen eignet, untersucht zurzeit die Deutsche Bahn mit einem Partnerunternehmen aus Großbritannien. Bankset Energy will dabei den Raum zwischen den Schienen für das Verlegen von Solarpaneelen nutzen. Dafür wurden auf einem DB-Testfeld der Erzgebirgsbahn Solarmodule auf Bahnschwellen verlegt. Der Test konnte mit einem Proof of Concept abgeschlossen werden.

Das Potenzial scheint gewaltig und der Ort ideal: Schienen werden häufig gewartet, sie sind frei von verschattenden Bäumen und Büschen. Rechnerisch könnte ein flächendeckender Einsatz im Streckennetz der Bahn Energie wie fünf Atomkraftwerke liefern. Doch Fragen bleiben offen: Wie verhält sich der Ertrag bei der dauerhaften Überfahrt von Zügen und ist es weiterhin möglich die regelmäßig notwendigen Verdichtungsarbeiten durchzuführen?

Unabhängig vom Ausgang des Tests im Erzgebirge wird an der Nutzung von Solarenergie auf der Bahn-Infrastruktur auch an anderer Stelle geforscht. Im Auftrag des Deutschen Zentrums für Schienenverkehrsforschung (DZSF) untersucht der TÜV Rheinland, in welcher anderen Form PV-Anlagen künftig grünen Strom für die Bahn liefern könnten. Im Gespräch sind dabei neben dem bereits genannten Gleisbereich auch Dächer von Bahnhöfen und Lärmschutzwände.

Die besondere Herausforderung ist dabei, den gewonnenen Strom direkt in das einphasige 15-Kilovolt-Oberleitungsnetz der Bahn einzuspeisen. In einem ersten Paket der Untersuchung recherchiert der TÜV Rheinland am Markt existierende für die Schieneninfrastruktur relevanten PV-Systeme. In einem zweiten Paket werden die Expert*innen dann das PV-Potenzial quantitativ analysieren. Dabei werden beispielsweise Datenbanken der Bahn sowie Kartierungen der Strahlungsintensität ausgewertet, um so die zu erwartenden Energieerträge auf den vorhandenen und nutzbaren Flächen und der Schieneninfrastruktur abzuschätzen. In einem dritten Paket werden die vor allem aus bahntechnischer Sicht existierenden Anforderungen an die PV-Systeme behandelt.

Mit abschließenden Ergebnissen aus der Untersuchung ist nicht vor dem Jahreswechsel 2022/2023 zu rechnen.

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